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Sonntag, 12. Oktober 2014

Freudenhaus


Zwei Menschen, haben sich kennen gelernt, als Bekannte, als Freunde und einander lieben gelernt. Die beiden gingen einen gemeinsamen Pfad, nie einander gezweifelt, nicht einmal ansatzweise daran gedacht das es eine Scheidepunkt geben wird an dem beide jeweils eine andere Richtung wählen. Doch das sollte die beiden trennen. Es ist nun mal der Weg den man zusammen geht, beide haben sich nicht nur geliebt, viel mehr als das. Sie waren wie beste Freunde. 
Er geht nach recht und Sie geht nach links und wenn der Punkt kommt an dem man das merkt ist es schon zu spät, da jeder schon die ersten Schritte jeweils ohne den anderen gegangen ist. Es ist ein kleiner Ausschnitt aus zwei Briefen, einmal geschrieben von Ihr an Ihn und einmal geschrieben von Ihm an Sie.

Sie hatte kein Vorwort geschrieben, das wollte Sie nicht. Ein leeres Blatt lag nun vor Ihr und sie begann auch nicht oben links an zu schreiben, sondern mitten in der Mitte des Blattes:

"Kennst du das Gefühl der Einsamkeit, im Raum der 1000 Menschen?

Mit ihrem süßen Geruch und schweißgebadeten Körpern? Du kennst es! Du hast es getan, gleich nach dem du deine Frau getötet hast. Die Frauen sind für dich wertlos, du bist ein Egoist, ein Mensch mit schwarzen Augen. Ich wollte du würdest zu mir kommen, würdest vor mir stehen. Ich könnte dir in die Augen blicken, deine wunderschönen grünen Augen. Einst waren sie für mich die Unendlichkeit des Meeres. Doch ich liege, bereits versunken, versunken auf dem Meeresboden, in der Tiefe meiner Seele. Ich wurde verraten, verarscht, verbraucht und Du? Du im Haus der Frauen, im Körper eines Mannes der du einst nicht gewesen bist. Von Hass getrieben nur weil wir die Sonne vor unserem Haus nicht mehr sehen konnten. Stärker als Luft, tiefer als das Meer hast du mir die Kehle zerrissen, mich hinaus geschmissen aus unserem Haus. Nun sind meine Augen geöffnet, mein Leib erstarrt, mein Herz ausgeblutet. Leblos liege ich im Müll und du bist gegangen. Gegangen zu deinen Frauen, es sind viele und alle werden sterben so wie ich, denn ich habe begonnen dich zu lieben, dich zu brauchen, dich eingeengt. Du hast deine Frau umgebracht, du hast mich getötet."

Seine Antwort lies nicht lange auf sich warten, nach dem vergießen einer Träne und er nach dem er gesehen hat das  auf dem Blatt getrocknete Tränen waren, nahm er ebenfalls ein Blatt, ein Stift und schrieb:

"Du hast mir diese Zeilen geschrieben, demnach werde ich dich nicht lange warten lassen und gebe dir gern eine Antwort."

"Es ist wahr, ich streife durch die Gegend und muss ständig an dich denen, an uns. Jede Minute, jede Sekunde ist erfüllt von Erinnerungen, Erinnerungen an die Zeit die ich mit dir verbringen durfte. Du bist meine Inspiration, meine Hoffnung, beim Schreiben und beim Leben. Du gibst mir kraft, obwohl du nichts besonderes machst. Wenn wir einander in die Augen schauen wäre es als seien wir einander mehr als Vertraute. Doch wir sind einander andere Wege gegangen. Unsere Freundschaft, unsere Liebe ist zerbrochen, entzweigt. Ich werde dich immer im Herzen behalten, doch ich weiß wenn ich meine Liebe leben möchte muss ich meinen Gedanken zu dir frei geben. Sicher schmerzt die Vorstellung dich zu verlieren, dir nicht mehr in die Augen zu sehen, doch eins wird bleiben.

Du wirst auf ewig meine Inspiration sein."


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